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EIN Ticket im Nahverkehr, zum einheitlichen Preis, in allen drei mitteldeutschen Ländern

Bus / Bahn / Zug - Mit einem Ticket überall hin!

Leipzig. Nur noch ein Ticket im Nahverkehr – und das zu einem einheitlichen Preis in allen drei mitteldeutschen Ländern: Mit dieser Forderung will der sächsische CDU-Verkehrsexperte Andreas Nowak den öffentlichen Nahverkehr länderübergreifend stärken und zugleich bürokratische Hemmnisse überwinden.

„Derzeit haben wir sieben Tarif- und Verkehrsverbünde und durch die drei Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zusätzlich drei unterschiedliche Organisations- und Finanzierungsarten. Deshalb können Bus und Bahn und vor allem die Mitteldeutsche S-Bahn ihre Stärken gar nicht voll ausspielen,“ sagte Nowak der LVZ. „Länderübergreifend gibt es derzeit nur im MDV ein Haustür-zu-Haustür-Ticket. Das ist einfach zu wenig.“



Verkehrsminister Dulig (SPD) will Landesverkehrsgesellschaft

Damit geht Nowak in seiner Forderung deutlich weiter, als bisher Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (SPD). Dieser will die derzeit fünf bestehenden Zweckverbände in Sachsen in einer neuen Landesverkehrsgesellschaft zusammenschließen. Dies hatte Dulig als eine zentrale Forderung für eine weitere mögliche Regierungsbeteiligung der SPD nach der Landtagswahl am kommenden Sonntag erklärt. Dem CDU-Verkehrspolitiker gehen die Dulig-Pläne jedoch nicht weit genug. „Das wäre nur rumdoktern an den Symptomen“, sagt Nowak. „Wenn wir die Strukturen ändern, müssen wir es gleich richtig machen. Eine sächsische Landesverkehrsgesellschaft bedeutet für Leipzig und Umgebung eine weitere Zersplitterung. Das ist überhaupt nicht sinnvoll.“



Vorbilder für großen Verbund in anderen Bundesländern

Vorbilder sind für ihn der Verkehrsverbund Rhein-Neckar und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg. „In Rhein-Neckar arbeiten Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Hessen zusammen, der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg ist eine gemeinsame Gesellschaft auf Landesebene zwischen Berlin, Brandenburg und den Brandenburger Landkreisen. Beides sind absolut auch Modelle für unsere Bundesländer.“

Ziel sei eine einheitliche Bestellung der Züge und Busse und vor allem ein Tarif für alle. „Eine Zentralisierung auf Landesebene ist keine Lösung für Mitteldeutschland. Denn die Verkehre laufen hier von jeher länderübergreifend.“ Mit der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland habe man zudem ein funktionierendes Netzwerk mit Sitz in Leipzig vor der Tür, das auch für die Transfermittel des Bundes zum Kohleausstieg zuständig ist. „Das Mitteldeutsche Revier erstreckt sich über die drei Bundesländer. Bei der Metropolregion wurden bereits Vorüberlegungen zur rechtlichen Machbarkeit einer einheitlichen ÖPNV-Organisation angestellt. Alle Beteiligten sitzen dort schon jetzt an einem Tisch“, sagte Andreas Nowak.