Seit diesem Wochenende fährt die S-Bahn zwischen Grünau und dem Leipziger Hbf als S1 und S10 im Viertelstundentakt. Damit ist ein altes Wahlkampfversprechen aus 2014 endlich erfüllt. Wir haben lange dafür gekämpft. Gemeinsam mit dem Zweckverband Nahverkehr Leipzig haben wir auf Landesebene nach einer Finanzierung gesucht und der ZVNL hat die Leistung bestellt und die dafür nötigen Trassen bei der Bahn angemeldet. Diese Trassen waren aber auch das Problem, weshalb das am Ende 8 Jahre gedauert hat.
Für die Leipziger in Grünau, Plagwitz und Leutzsch geht es jetzt schneller in die Innenstadt. Von Leipzig-Allee Center dauert es zum Beispiel 21 und 24 Minuten ohne Umsteigen. Zum Vergleich: mit Bus und Straßenbahn dauert es zwischen 33 und 36 Minuten und es muss umgestiegen werden, zum Teil sogar zwei Mal. Außerdem gibt es diese Verbindungen nur alle 30 bis 60 Minuten. Das ist auch der Grund, warum die S1 zwischen Hbf und Grünau selbst mit dem bisherigen langen Takt die meistfrequentierte S-Bahn im gesamten Mitteldeutschen S-Bahn-Netz ist.
Von der Taktverdichtung profitieren aber nicht nur die Menschen aus dem Leipziger Westen. Auch aus Möckern, vom Coppiplatz und aus Gohlis geht es jetzt schneller und öfter zum Hauptbahnhof. Das ist eine klare Verbesserung des S-Bahn-Angebots für viele Einwohner unserer Stadt.
Hintergrund: Um von Grünau zum Hbf zu gelangen, muss man in Leutzsch zwei Eisenbahn-Brücken überqueren. Diese waren jedoch durch die jahrzehntelange Nutzung von schwereren IC und ICE marode und mussten zunächst saniert werden. Diese Bauarbeiten haben die Kapazität der Strecke beeinträchtigt und deshalb einen Viertelstundentakt bislang nicht zugelassen. Mit dem „großen“ Fahrplanwechsel 2022/2023 ändert sich das nun.